Creative Characters S2 E9: Nathan Lance – Wie man eine authentische Marke nachhaltig aufbaut.

Es kann keinen echten fortschrittlichen Wandel geben, solange wir nicht von dem Gedanken verabschieden, dass Profit über allem steht.

Nathan Lance.

Im Podcast Creative Characters sprechen wir mit kreativen Menschen, die an der Schnittstelle zwischen Schrift und Kommunikation arbeiten. Sie können die aktuelle Episode ganz unten auf dieser Seite starten, oder auf AppleSpotifyGoogle Podcasts, oder überall, wo gute Podcasts angeboten werden.

Der Gast dieser Woche beschäftigt sich leidenschaftlich mit der Gestaltung von Veränderungen. Es ist Nathan Lance, Creative Director bei Leap, einer zertifizierten Designagentur in Truro, England. Nathan ist hier, um uns etwas über umweltfreundliches Design, Nachhaltigkeit und Markentransparenz zu erzählen.

 Wellen schlagen für den Wandel.

Leap – Design for Change ist eine digitale Agentur, die sich auf kreative Kampagnen spezialisiert hat, mit denen Marken eine größere Wirkung erzielen. Als Kreativdirektor konzentriert sich Nathan darauf, die Perspektive der Kunden auf den Begriff der Nachhaltigkeit zu lenken. Er glaubt, dass 99 % der Marken Gutes tun wollen, aber nicht wirklich wissen, was das bedeutet.

„Ich glaube, die meisten Kunden kommen zu uns und denken, dass Nachhaltigkeit mit einem zusätzlichen Preisschild verbunden ist: dass sie 20 % mehr investieren müssen, um ihre Marke nachhaltig zu machen. Diese Denkweise versuchen wir zu ändern. Nachhaltigkeit ist kein zusätzliches Merkmal eines Rebranding.“

In den ersten Gesprächen mit seinen Kunden erörtert Nathan unter anderem deren Einstellung zur Nachhaltigkeit: Was wird bereits getan, um umweltfreundlich zu agieren, welchen Werten folgen die aktuellen internen Richtlinien und warum möchte man überhaupt etwas ändern. Bei der Studio-Kritik geht es dann darum, ein Gleichgewicht zu finden, um ein nachhaltiges Projekt zu realisieren, ohne dabei Kreativität oder Leistung zu opfern.

Wenn Sie weitere Ratschläge für Kundengespräche über Nachhaltigkeit hören möchten, hören Sie sich den Podcast an.

Den Weg gehen.

Laut Nathan liegt der Schlüssel zum Aufbau von Markenvertrauen mit Hilfe von Nachhaltigkeit darin, dass die Kunden ihren Willen unter Beweis stellen, sich mit der Zeit zu verbessern. Der Wandel ist ein langsamer Prozess. Daher ist die Zielsetzung von größter Bedeutung.

„Wir sollten die Unternehmen nicht in die Gefahr bringen, dass sie mit dem Blick auf den Weg zur Nachhaltigkeit gar nicht erst beginnen, weil sie einen enormen Druck verspüren, alles sofort ändern zu müssen.“

Neben dem Engagement für langfristige Veränderungen müssen Unternehmen auch akzeptieren, dass sie auf dem Weg zur Nachhaltigkeit Fehler machen dürfen. Anstatt sich vor diesen Momenten zu fürchten, sollten Marken solche Fehler teilen, um eine lohnende Transparenz zu schaffen.

Es gibt da eine Haltung in der Unternehmenskommunikation, dass Marken, die etwas richtig machen, diesen Umstand dokumentieren und weitergeben. Doch auch wenn sie etwas falsch machen, sollte diese Informationen weitergegeben werden. Als Kunden dürfen wir Marken nicht canceln, nur weil sie versuchen besser zu werden.

Um den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Zukunft zu fördern, müssen die Unternehmen nach Ansicht von Nathan Freude an diesem Prozess finden. Das wird sie antreiben, trotz der Herausforderungen.

„Wir müssen sicherstellen, dass wir Spaß an dem haben, was wir tun, und Nachhaltigkeit nicht immer als eine Reduzierung von irgend etwas betrachten. Es geht um eine Veränderung und die Erkundung neuer Möglichkeiten, wie wir Dinge tun, und nicht darum, dass wir einen langweiligeren oder restriktiveren Weg wählen müssen. Es geht einfach darum, das, was wir gemeinsam unternehmen wollen, neu zu gestalten.“

Wie man den Fußabdruck einer Marke misst.

Nathan ist auch von der Bedeutung von Erfolgsberichten überzeugt, um die gesamte Wirkung der Maßnahmen von Marken zu messen. Leap misst nicht nur den Gewinn, der mit jedem Kundenprojekt erzielt wird. Man misst auch die positiven Auswirkungen – sei es die Anzahl der Menschen, denen geholfen wurde, oder der Bäume, die im Rahmen einer Kampagne gepflanzt wurden.

„Wir sind es gewohnt, glänzende Marken und cool aussehende Produkte zu verkaufen. Wenn es aber zu dem Punkt kommt, an dem man sich anschaut, wie die Einstellungspolitik aussieht oder wie viel Umsatz eine Firma in diesem Jahr in freien Stunden für wohltätige Zwecke gespendet hat, dann sind das die echten Themen, die Kunden anlocken, um langfristig mit einem zusammenzuarbeiten.“

Kürzlich arbeitete er an einer Kampagne für Barnardo’s, einer britischen Kinderhilfsorganisation, um herauszufinden, wie man Absolventen von Betreuungseinrichtungen besser auf das Leben vorbereiten kann. Der Ergebnis war, dass das Kundenprogramm landesweit ausgeweitet wurde und das Potenzial hat, 150.000 junge Menschen zu erreichen, die in Betreuung sind oder diese verlassen.

Ein weiteres Projekt, das das Team kürzlich durchgeführt hat, diente der Förderung der Vielfalt in Schulen. „Vielfalt bei der Arbeit und Nachhaltigkeit in der Produktion sind von großer Bedeutung. Wir führen intensive Gespräche darüber, ob wir den eingeschlagenen Weg beibehalten, oder ob wir versuchen, einen neuen Weg zu gehen.“

Das Team bei Leap konzentriert sich auch auf Kampagnen und ökologische Nachhaltigkeit, wie das Marken-Aktivismus-Projekt für Don’t Cry Wolf zeigt.

Gestalten für das Gute.

Das übergreifende, langfristige Ziel von Leap ist es, die Art und Weise zu verändern, wie die Gesellschaft funktioniert. Während Design seit Jahren als Business-Maximierungsinstrument betrachtet wird, kann es auch ein Werkzeug für das Gute in unserer Wirtschaft sein. Nathan hofft, dass Designer sehr bald die Rolle erkennen, die sie bei der Schaffung dieses Wandels spielen können.

„Wenn jeder Designer bei der Auftragsvergabe ein Gespräch über positive Haltung führt – ob das nun nach unten durchsickert oder nicht –, wird irgendwann etwas durchsickern, und es wird eine Veränderung stattfinden. Ich denke, es geht darum, Designer daran zu gewöhnen, Macht zu haben und die Verantwortung zu verstehen, die sie haben, wenn es darum geht, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Danke fürs Einschalten! Um weitere Designprojekte von Leap – Design for Change zu sehen, schauen Sie sich die Fallstudien online an. Weitere Informationen über den Nachhaltigkeitsethos der Agentur finden Sie auf der Leap-Website.

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