Creative Characters S2 E12: Jason Debiak: Wir gründen eine Designagentur von Grund auf neu.

Am Anfang will man, dass etwas wirklich cool aussieht. Also entwirfst du das coolste Ding, das du dir vorstellen kannst. Und dann sieht sich das dein Kunde an und fragt: Was zum Teufel ist das? Wie soll ich damit meine Widgets verkaufen?

Jason Debiak.

Im Podcast Creative Characters sprechen wir mit kreativen Menschen, die an der Schnittstelle zwischen Schrift und Kommunikation arbeiten. Sie können die aktuelle Episode ganz unten auf dieser Seite starten, oder auf AppleSpotifyGoogle Podcasts, oder überall, wo gute Podcasts angeboten werden.

Diese Woche begrüßen wir Jason Debiak, ein Freund von Creative Characters Co-Moderator Carl und Mitbegründer von Paper Tiger, einem Designbüro im Familienbesitz: Jason leitet es mit seinem Bruder. Sie gestalten vor allem benutzerfreundliche Websites und mobile Apps und haben dabei eine Riesenportion Spaß. Hören Sie, wie Jason seine Geschichte von der Welt der Indie-Musik über die Gründung einer Designagentur im Keller bis hin zur heutigen Full-House-Agentur erzählt. 

Berufen zum Kreieren.

Wie viele andere Kinder hat auch Jason schon früh mit dem Zeichnen begonnen. Als seine Freunde (und seine Familie) ihn immer wieder baten, Dinge für sie zu zeichnen – Bandposter und andere typische High-School-Sachen – wurde ihm klar, dass die visuelle Gestaltung mehr als ein Hobby sein kann. Es entsprach seiner Natur, sich durch Anfragen und Aufforderungen anderer herausfordern zu lassen.

„Ich erinnere mich gut daran, wie ich als Kind im Fastfood-Restaurant immer gerne auf der Rückseite des Tischsets gemalt habe. Jedes Mal fragte ich meine Mutter vorher: ‚Mama, was soll ich malen?‘ Sie antwortete meist: ‚Keine Ahnung. Zeichne irgend etwas!‘ Und ich erwiderte: ‚Nein, nein, nein, ich brauche eine Idee von dir!‘“

Jason probierte im Laufe der Zeit verschiedene Kunstformen aus, je nachdem, was seine Freunde sich wünschten, vom Entwurf eines Plattencovers bis  hin zur Gestaltung von T-Shirts.

„Ich bin wirklich in diese Kaninchenlöcher hinabgestiegen und habe angefangen zu erforschen, wie ich verschiedene Tools verwenden kann und wie ich mich mit ihnen kreativ austoben kann. Mit der Zeit ging es dann einfach so weiter.

Durch die Arbeit an solchen Projekten lernte Jason früh, wie man mit verschiedenen Mentalitäten zusammenarbeitet und wie sich der anschließende Designprozess am besten entwickelt. Er ahnte nicht, dass all diese Lektionen später das Fundament von Paper Tiger bilden würden.

Ich erinnere mich gut daran, wie ich als Kind im Fastfood-Restaurant immer gerne auf der Rückseite des Tischsets gemalt habe. Jedes Mal fragte ich meine Mutter vorher: ‚Mama, was soll ich malen?‘ Sie antwortete meist: ‚Keine Ahnung. Zeichne irgend etwas!‘ Und ich erwiderte: ‚Nein, nein, nein, ich brauche eine Idee von dir!‘

Jason Debiak.

Mit den Füßen voran ins Wasser springen.

Nach der High School wechselte Jason zunächst an die Seite seines Bruders Marc in die Musikbranche. Er arbeitete für ein Plattenlabel und tourte mit der Band seines zweiten Bruders durch das Land.

„Man lernt so viel, wenn man Menschen im ganzen Land trifft und alle neuen Orte erkundet. Gleichzeitig ist man die ganze Zeit über ziemlich pleite“, erzählt Jason. „Wenn man das macht, und selbst wenn man im Musikgeschäft im Marketing eines Indie-Labels arbeitet, hat man nicht viel Unterstützung. Du musst alles selbst machen.“

Als die Gruppe ihre Tournee beendete (nachdem ein Baum auf ihren Van gefallen war), beschlossen sie, dass es Zeit für etwas Neues war. Im Jahr 2008 gründeten er und Marc ihre Agentur mit dem Ziel, anderen Unternehmen bei der Verbesserung ihres visuellen Auftritts zu helfen. Auch hier stürzte sich das Duo einfach in die Arbeit und fand im Laufe der Zeit heraus, wie das alles richtig funktioniert.

„Bei unseren ersten Kunden fühlte sich das so an, als ob wir mit Band arbeiten würden. Jede Band hat eine Marke, sie hat eine Idee, die sie auszeichnet, sie muss vermarktet werden, sie muss verstanden werden. Man muss wirklich verstehen, was sie ist und wofür sie steht. Diese Denke auf Unternehmen zu übertragen, war für uns ein natürlicher Übergang.“

Kreativität durch Einschränkungen.

Einer der Aha-Momente für Jason war das Akzeptieren von Grenzen und Einschränkungen. Oft tragen Limitierungen dazu bei, während des Designprozesses Momente der Innovation und des Wachstums zu schaffen.

„Ich wusste nie so recht, wann ich eine Anstoß benötigte und wann ich etwas sofort selbst in Angriff nehmen konnte. Als ich anfing, andere Designer anzuleiten, wurde mir klar, dass sie mehr kreative Freiheit entfalten, wenn ich ihnen Leitplanken gebe.“

Wichtig für Jason war auch zu lernen, wie man eine Arbeit effizient erledigt und gleichzeitig eine hohe Qualität beibehält. Seiner Ansicht nach läuft alles darauf hinaus, hierfür einen Prozess zu entwickeln den man streng einhält.

„Das hilft uns auch, kleiner zu bleiben. Ich liebe es, viele Hüte zu tragen, und ich erwarte, dass unser Team das auch kann. Wir bleiben absichtlich klein.“

Wenn Sie mehr von Jasons Einblicken in die Leitung eines Designerteams hören möchten, hören Sie sich jetzt den Podcast an.

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Mentor für die nächste Generation.

Jay ist zwar im Herzen immer ein Designer geblieben, doch inzwischen fasziniert ihn immer mehr die strategischen Seite des Design. Jungen Kreativen zu helfen, sich weiterzuentwickeln und ihnen Fertigkeiten beizubringen, ist eine große Leidenschaft von ihm.

„Die Entscheidung, mich weniger mit dem Design an sich zu beschäftigen, liegt vor allem daran, dass ich es liebe, mit jungen Talenten zusammenzuarbeiten. Es ist eine Art Symphonie … ein Zusammenspiel von erstaunlichen Dingen, die ich orchestrieren kann, aber ich muss nicht unbedingt direkt mitwirken.“

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